Multisensorische Innenarchitektur mit Quartier-Charakter
26. Januar 2024
Zusammen mit Antonietty Architekten AG und Rogger Ambauen AG haben wir die Kundenhalle der LUKB neu gestaltet. Nun bietet die führende Bank Luzerns ihren Kund*innen am Hauptsitz ein zeitgemässes, multisensorisches Erlebnis.
Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) ist die führende Universalbank im Kanton mit Hauptsitz mitten in der Stadt Luzern, nur wenige Schritte von unserem Innenarchitektur-Büro entfernt. Unser Design-Team erhielt den Auftrag, der Kundenhalle des Finanzdienstleisters Leben einzuhauchen.
Die Halle aus dem Jahr 1973 wurde zuletzt 2007 umgestaltet, doch im Erscheinungsbild dominierte weiterhin das transaktionale Geschäft – die Beratungszonen waren nur im Hintergrund sichtbar, ein grosser Teil der Fläche war Verkehrsfläche. Dadurch wirkte der Hauptsitz oft unbelebt und kühl. Die Herausforderung, die Kundenhalle zu einem lebendigen Treffpunkt weiterzuentwickeln, haben wir letztes Jahr in Angriff genommen.
Das Quartier im Quartier
Für unser Projektteam stand bei der Neugestaltung die Frage im Zentrum, wie wir dem Hallen-Charakter mithilfe der Innenarchitektur und Ausstattung entgegenwirken können. Antworten fanden wir vor der Tür des LUKB-Hauptsitzes, im Neustadt-Hirschmatt-Quartier.
Die vielfältige Nachbarschaft der Kundenhalle ist das Herzstück unseres Innenarchitektur-Konzepts «Quartier im Quartier». Das Storytelling passt perfekt zu den LUKB-Werten «typisch Lozärn» (typisch Luzern) und «persönlich». Gleichzeitig nutzten wir die Varietät der Umgebung, um plane Flächen und Fronten auf kreative Art aufzulösen – und damit mit den Raumcharakter positiv zu verändern.
Die Deckenwolke zum Beispiel holt das Aussen auf ästhetische Art ins Innen und durchbricht mit ihrer Freiform die ansonsten gleichmässige, kühle Deckenfläche. Die geschwungene Kontur der Wolke wirkt verspielt, die Lichtinszenierung reagiert dynamisch auf die Wetterverhältnisse in der Stadt.
Innenräume voller Luzern
Luzern liegt Besucher*innen in der Kundenhalle auch zu Füssen – wortwörtlich. Die vielfältigen Bodengestaltungen städtischer Plätze haben wir in einen lebendigen Terrazzo-Boden übersetzt. LUKB-Mitarbeiter*innen platzierten die ersten Bruchsteinelemente vor dem Eingiessen, so trägt der Boden noch mehr Stadt und Persönlichkeit in sich.
Die Möblierung in der Kundenhalle orientiert sich an der typischen Aussenmöblierung eines Stadtquartiers. An vier abgerundeten Stehtischen in der Mitte finden Kurzberatungen statt. Die voll ausgestatteten Arbeitsplätze lassen sich mit wenigen Handgriffen im Raum verschieben.
Eine geschwungene Sitzwelle lädt Besucher*innen zum Verweilen ein, ihre Form und Materialisierung lehnen sich an Wolkendecke an. Im Kontrast zum kühlen Steinboden wählten wir eine Sitzbank aus warmem Holz.
Beratung in der Loggia
Für komplexere Beratungsgespräche mit erhöhtem Diskretionsbedarf stehen in der Kundenhalle drei leicht abgeschirmte Pergolen zur Verfügung. Zu dieser Idee inspirierten uns die typischen Blockrandbauten aus dem Quartier: an der sichtbaren Front repräsentativ, in den Innenhöfen wohnlich.
Effektvolle Pendelleuchten, ähnlich der Beleuchtung eines Sommergartens oder einer Dachterrasse, schmücken die halbdiskreten Pergolen. Die Rückwände und Regale sind mit ausgewählten Relikten aus der LUKB- und Stadt-Historie sowie urbanen Gegenständen angereichert.
Die Betonoptik der Wände in den Pergolen wie auch in der übrigen Kundenhalle vermittelt ebenfalls ein Gefühl von Aussenraum – eine Hommage an das Material, das in der Umgebung des LUKB-Quartiers häufig anzutreffen ist. Beton ermöglicht ein zurückhaltendes Wanddesign mit eigenem Charakter, das sich von einer planen Fläche abhebt.
Natürliche Akzente in Grün
Kleinere und grössere Natur-Oasen gehören zu jedem Stadtbild und entsprechend auch zu unserem «Quartier im Quartier». In der 24-Stunden-Zone mit Self-Service steht ein Baum, der von einer einladenden Rundbank umgeben ist und über den Pergolen ranken sich Kletterpflanzen.
Im Beratungszimmer «Gütschwald» – es ist eines von vier Beratungszimmern – steht eine kleine Tanne, dort grünt es zusätzlich von den tapezierten Wänden. Im «Gletschergarten»-Raum sorgt Efeu für einen grünen Touch, die «Ufschötti» wurde mit Schilfpflanzen ausgestattet und in der «Altstadt» kümmert sich wie auch ausserhalb der Kundenhalle die Stadtgärtnerei um eine saisonale Bepflanzung.
Logistische Herausforderungen
Im Sommer 2022 ging der Umbau los und dauerte bis im November 2023. Diese knappe Bauzeit stellte uns vor diverse Herausforderungen, darunter die stark frequentierte Lage im Zentrum mit begrenzten Umschlagsmöglichkeiten. Auch der Parallelbetrieb in wechselnden Provisorien erforderte rasche Entscheidungen auf allen Ebenen. Dank einer effizienten Abstimmung zwischen der Bauherrin LUKB und allen beteiligten Unternehmen konnten wir das Projekt fristgerecht realisieren.
Im Dezember 2023 feierten wir die Wiedereröffnung mit einem Fest für die Bevölkerung. Wir sind stolz, dass wir dem neuen LUKB-Kapitel ein einzigartigees Erscheinungsbild geben durften und bedanken uns für euer Vertrauen, geschätzte Nachbar*innen!
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