30. August 2021

Wie aus tausenden Punkten ein Innenarchitektur-Plan wird

Um unseren Anspruch von höchster Präzision zu erfüllen, setzen wir bei der Massaufnahme auf einen 360-Grad-Laserscanner. Basierend auf tausenden Messpunkten erstellen wir anschliessend die Planung. 

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Autor

Thomas Baumgartner

Jedes Projekt beginnt mit einer Massaufnahme. Mit ihr legen wir den Grundstein für alle nachfolgenden Schritte. Entsprechend wichtig ist die Exaktheit. Um höchste Präzision bei der Vermessung zu erzielen und so effiziente Prozesse zu garantieren, setzen wir auf eine Kombination aus digitaler und manueller Technik.

Kleine Grösse, riesengrosse Hilfe

Ein 360-Grad-Laserscanner ist ein relativ kleines Gerät: Er hat einen Durchmesser von gerade mal 11 Zentimetern und ist 20 Zentimeter hoch. Wird er aufs Dreibein-Stativ geschraubt, schafft er es auf eine Höhe von 110 Zentimetern. Wenn wir auf eine Baustelle besuchen, tragen wir das Fliegengewicht von 1.5 Kilogramm in einer kleinen Tasche mit. 

Vor Ort wird der Laserscanner an mehreren, strategisch günstigen Standorten positioniert. An jedem Standort erstellt eine eingebaute Digitalkamera erst eine vollfarbige Panorama-Fotoaufnahme. Dann beginnt der Scan-Prozess der Umgebung: Mithilfe eines rotierenden Spiegels und eines Laserstrahls erfasst das Gerät zig tausende Messpunkte – eine sogenannte Punktwolke. Das dauert pro Standort jeweils bloss drei bis vier Minuten.

Je komplexer das Objekt, also zum Beispiel je verwinkelter der Raum, desto mehr Standorte werden mit dem Laserscanner erfasst. Zur Kontrolle und Sicherheit messen wir zusätzlich wichtige Bestandteile mittels Distanzlaser. Die zweifache Massaufnahme macht unter anderem Sinn, weil DOBAS international tätig ist: Unsere Baustellen befinden sich häufig im Ausland und es wäre ein Flug notwendig, um beispielsweise eine Massangabe nachzuprüfen.

Aus demselben Grund schickt der Projektleiter, der die Massaufnahme in der Regel ausführt, die Daten des Laserscanners noch vor der Rückreise zu unseren Planerinnen und Planern nach Luzern. So kann umgehend geprüft und rückgemeldet werden, ob technisch alles einwandfrei funktioniert hat und ob alle notwendigen Informationen vorhanden sind.

Vor dem Computer und doch wie vor Ort

Wenn die Umgebungsdaten der verschiedenen Laser-Standorte sowie die visuellen Informationen importiert sind, erstellt das Programm daraus ein 3D-Modell der Raumabwicklung. Vereinfacht gesagt fügt die Software alle Datensätze zusammen, gleicht die Punktwolken ab und legt die Panorama-Aufnahmen drüber. Der User oder die Userin kann das Objekt am Screen anschliessend aus verschiedenen Winkeln betrachten und sich darin bewegen. Je nachdem wie stark man rein- oder rauszoomt, ist Unterschiedliches zu erkennen (siehe Bilder).

Von 3D zu 2D

Die Informationen der 3D-Punktwolke werden anschliessend von den Planerinnen und Planern manuell in unser CAD-Programm übertragen. CAD steht für «computer-aided design» oder deutsch: rechnerunterstütztes Konstruieren.

Im CAD entsteht eine zweidimensionale Bestandsaufnahme. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt für alle im Projekt involvierten Gewerke. Dazu gehören die Innenarchitektinnen und Innenarchitekten, sämtliche Fachplaner sowie die Produzentinnen und Produzenten. Letztere verarbeiten die Werkpläne nochmals weiter zu einer Fertigungsplanung, immer häufiger auch in digitaler Form.

Nutzen Sie unsere Design-Expertise für Ihr Innenarchitektur-Projekt

Thomas Baumgartner
Projektmanager

+41 41 972 56 67   |  
baumgartner@dobas.ch


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